Landesgartenschau Überlingen

Die aufmerksamen Leser und Follower unter Euch wissen ja, dass wir große Mainau-Fans sind und seit Jahren Dauerkartenbesitzer. Dieses Wochenende sind wir der Blumeninsel aber mal untreu geworden und haben am gegenüberliegenden Ufer die Landesgartenschau in Überlingen besucht.


Das Besondere an der Landesgartenschau am Bodensee ist das Zusammenspiel zwischen Stadt, See und Blumen. Denn die Landesgartenschau 2021 ist in fünf Teilbereiche untergliedert, die auch eine Erkundungstour durch Überlingen auf einem ausgeschilderten Rundweg ermöglichen.

Wir beginnen unseren Rundweg am Uferpark, nahe der Überlinger Therme. Der sechs Hektar große Park zieht sich entlang des Bodenseeufers und lädt direkt zu Beginn mit einer Beachbar und tollen Sitzmöglichkeiten direkt am Wasser ein. Besonders beliebt sind hier - bei Klein und Groß - die überdimensionalen Schaukeln, mit denen man Richtung See und Himmel schwingen kann.

Außerdem liegt inmitten den Bodensees die Seebühne und Ausstellungspavillons informieren über regionale Besonderheiten. Neben schön angelegten Stauden-Beeten ist auch ein ganzer Bereich dem Insektenschutz gewidmet. Ganz besonders schön fanden wir das kleine Tiny-Haus, das mit einer großen Glasfront einen tollen Blick auf den See ermöglicht.

Weiter gehts es in die Villengärten. Der für uns schönste Bereich der Landesgartenschau. Hier werden tolle Ideen zur Gartengestaltung gezeigt, die von kleinen Pool-Anlagen bis hin zu extravaganten, schwimmenden Gärten reichen. Außerdem findet sich in direkter Nähe zu einem Kneipp-Becken und einer Open-Air-Bibliothek ein Baumschulpfad mit beeindruckenden heimischen und exotischen Bäumen. 

Direkt gegenüber der Villengärten liegt der Rosen- und Stadtgarten von Überlingen. Hier sieht man schön, wie vorhandene Park- und Grünflächen in die Landesgartenschau eingebunden werden. Besonders beeindruckend ist die Überlinger Kakteensammlung, die im Stadtgarten rund 5000 Exemplare zeigt und den Besucher mit Superlativen überschüttet: manche Exemplare sind bis zu 100 Jahre alt, einige sind fast 300 kg schwer und wieder andere werden 7m hoch.


Nach diesen Eindrücken weichen wir etwas vom Rundweg ab - da wir neugierig auf die Ausstellung an der Kapuzinerkirche sind und laufen wieder Richtung See. In der ehemaligen Klosterkirche stellen Floristen auf rund 200qm tolle Blumenarrangements und Gestecke aus.


Unsere eigene Route geht nun an der Überlinger Uferpromenade entlang, um vom Mantelhafen den kurzen Anstieg zu den Menzinger Gärten anzutreten. Davor haben wir uns noch in einem kleinen Supermarkt am Chantilly Platz mit Getränken und Eis eingedeckt. Die Menzinger Gärten liegen hoch über dem Bodensee und regen den Besucher an, über die Gestaltung des eigenen Gartens nachzudenken - beispielsweise werden Duft- und Staudengärten gezeigt, sowie Hochbeetgärten. Und auch die kleinen Besucher können hier lernen, wie wertvoll das Anlegen eines Komposts sein kann.

Nun geht es für uns zu der letzten Station der Landesgartenschau - den Rosenobelgärten. Hinter der Stadtmauer ist hier ein Bereich angelegt, der speziell die Region rund um Überlingen vorstellt. Heimische Apfelsorten, kleine Bauerngärten und regionale Aussteller repräsentieren den Bodenseekreis. So kann man zum Beispiel auf dem 18m hohen Rosenobelturm nicht nur die Aussicht genießen, sondern auch Edelbrände von kleinen Brennereien probieren.


Wer den Bodensee und Überlingen kennen lernen möchte, ist auf der Landesgartenschau genau richtig. Aber unsere Herzen gehören immer noch unserer lieben Mainau, da hier der Fokus explizit auf Blumen liegt. Wer - wie wir - nicht genug von Blumen und Gärten bekommt, der könnte daher das spezielle Kombiticket der Landesgartenschau und der Mainau in Erwägung ziehen.